Erzählungen 3: Knabentag - Ein Fragment, Der Tod des Mose, Cabrinowitsch, Ein Tagebuch aus dem Jahre 1915
Franz Werfel
Franz Viktor Werfel wurde am 10. September 1890 in Prag geboren und verstarb am 26. August 1945 in Beverly Hills, Kalifornien, Vereinigte Staaten. Er war ein österreichischer Schriftsteller mit deutschböhmischen Wurzeln, der aufgrund der nationalsozialistischen Diktatur ins Exil ging und 1941 US-amerikanischer Staatsbürger wurde. Er war einer der Wortführer des lyrischen Expressionismus. Nach einem Volontariat bei einer Hamburger Speditionsfirma im Jahre 1910 leistete er seinen Militärdienst auf dem Prager Hradschin ab. Anschließend arbeitete er als Lektor beim Kurt-Wolff-Verlag in Leipzig. Von 1915 bis 1917 war Werfel an der ostgalizischen Front und wurde 1917 ins Kriegspressequartier in Wien versetzt. Die folgenden 20 Jahre lebte er in Wien, wo er Freundschaft mit Gustav Mahlers Witwe, Alma Mahler, schloss. Er begegnete Rilke und stand zeitlebens in enger Freundschaft mit Franz Kafka, Willy Haas und Max Brod. Werfel zog sich mit der Zeit immer stärker aus der Öffentlichkeit zurück und ging oft auf Reisen. Während einer Nahostreise traf er in einem Waisenhaus in Syrien Überlebende des Völkermordes an den Armeniern, deren Begegnung ihn zu seinem Roman &Die vierzig Tage des Musa Dagh& anregten. Nach der Angliederung Österreichs ans Dritte Reich kehrte Werfel von einem Frankreich-Aufenthalt nicht mehr zurück. Mit seiner Frau und einigen Bekannten überquerte er zu Fuß die Pyrenäen nach Spanien und emigrierte über Portugal in die Vereinigten Staaten. Sein Grab befindet sich auf dem Hoppenlaufriedhof in Stuttgart. Der Sprecher Friedrich Frieden verschafft mit seinem außergewöhnlichen Sprach-, Rhythmik-, Tempo-, und Authentizitätsstil der Literatur Franz Werfels gelebten Ausdruck.