Erzählungen 3: Der Tunichgut, Jahrmarkt in Goltwa
Maxim Gorki
Maxim Gorki wurde am 16. März 1868 in Nischni Nowgorod geboren und verstarb am 18. Juni 1936 in Gorki, westlich von Moskau. Maxim wuchs in ärmsten Verhältnissen auf. Als seine Mutter starb, nahm ihn der Großvater zu sich und von der Schule und schickte ihn arbeiten. Sein erstes Geld verdiente der 10jährige Maxim als Lumpensammler. Danach arbeitete er als Laufjunge, Küchenjunge, Vogelhändler, Verkäufer, Schiffsentlader, Bäckergeselle, Maurer, Nachtwächter, Eisenbahner und Rechtsanwaltsgehilfe. In Kasan bemühte er sich erfolglos um die Aufnahme an der Universität. Als Autodidakt eignete er sich umfassendes, aber ungeordnetes Wissen an. Mit Anfang 20 begann er zu Fuß durch Russland, die Ukraine und über den Kaukasus bis nach Tiflis zu wandern. In Samara bekam Maxim Gorki schließlich mit Hilfe des Schriftstellers Wladimir Korolenko eine Stelle als Journalist bei einer Provinzzeitung. 1894 gelang ihm mit einer Erzählung der Durchbruch als Schriftsteller. Um die Jahrhundertwende war er so populär, dass diverse Versuche des Staates gegen ihn vorzugehen bei der Bevölkerung heftige Proteststürme auslösten. Dennoch wurde es ihm von Staatswegen verboten in größeren Städten zu übernachten. Gegen den Beschluss Zar Nikolaus II, Gorki die Ehrenmitgliedschaft in der Akademie der Wissenschaften zu entziehen, protestierten u.a. Anton Tschechow und Wladimir Korolenko. Gorki wurde aufgrund seines Protestes gegen das Abschlachten unbewaffneter Zivilisten am sogenannten &Petersburger Blutsonntag& inhaftiert, jedoch u.a. auch auf Druck der ausländischen Presse wieder auf freien Fuß gesetzt. Er hat die Zeitschrift &Nowaja Shisn& (Neues Leben) mitbegründet, in welcher Lenin als Chefredakteur arbeitete. Aus Angst vor dem Staat ging Gorki nach Frankreich und verbrachte die Jahre 1907-1913 auf der Insel Capri. Danach kehrte er nach Russland zurück. Am 18. Juni 1936 starb Gorki, seine Urne wurde an der Kremlmauer in Moskau beigesetzt. Seine Todesursache ist umstritten. Im dritten Moskauer Schauprozess von 1938 wurde Gorkis Sekretär und zwei seiner Ärzte wegen Mordverdacht erschossen, aber heute wird überwiegend von einem natürlichen Tod als Folge des unstabilen Gesundheitszustands Gorkis ausgegangen. Gorkis Werke wurden in Deutschland 1933 von den Nationalsozialisten verbrannt und blieben bis 1945 verboten. Der Sprecher Friedrich Frieden verschafft mit seinem außergewöhnlichen Sprach-, Rhythmik-, Tempo-, und Authentizitätsstil der Literatur von Maxim Gorki gelebten Ausdruck.