Weiberwirtschaft
Anton Tschechow
Anton Pawlowitsch Tschechow wurde am 17. Juli 1860 in Taganrog, Russland geboren und verstarb am 2. Juli 1904 in Badenweiler, Deutsches Reich. Er war ein russischer Schriftsteller und Dramatiker. Er gilt als einer der bedeutendsten Autoren der russischen Literatur. Anton war ein eher durchschnittlicher Schüler, der sogar zweimal sitzen geblieben ist. Allerdings muss man hinzufügen, dass er bereits während seiner Schulzeit täglich im Geschäft des Vaters mitgearbeitet hat. Als Gymnasiast entwickelte er ein Interesse für Literatur und Schauspielerei und aufgrund seines schelmenhaften Verhaltens galt er als Spaßvogel. 1876 musste sein Vater Bankrott anmelden, was im Russland der damaligen Zeit mit einer Inhaftierung verbunden war. Sein Vater flüchtete nach Moskau. Anton absolvierte das Gymnasium und reiste nach Moskau, wo er an der Lomonossow-Universität Medizin studieren wollte. Er absolvierte das Medizinstudium in 5 Jahren und schrieb parallel unter sehr schwierigen Bedingungen. Auf Sachalin ließ er sich als Arzt nieder und erfasste alle Einwohner im Rahmen einer Volkszählung (damals 10000 Personen). Er behandelte die Kranken in Gefängnissen, deren Zustände er in einem Sachbuch publik machte. Dieses Buch beschreibt nach seinen Worten &die wahre Hölle&. Darin werden u.a. Kinderprostitution, Korruption und Züchtigung von Häftlingen beschrieben. Die Veröffentlichung dieses Buches sorgte für großes Aufsehen im Inn-, und Ausland. Um dem Rummel um seine Person aus dem Weg zu gehen, verreiste Tschechow ins Ausland. Er besuchte Wien, Venedig, Florenz, Rom und Paris. Bereits 1884 wurde Tuberkulose bei ihm diagnostiziert und im Frühling 1892 zog er auf ein heruntergekommenes Landgut südlich von Moskau. Dort arbeitete er wieder als Arzt und behandelte die Landbevölkerung kostenlos. 1899 unterschrieb er einen Vertrag, in welchem er dem deutschen Verleger Adolf Marx die Rechte an seinen Werken - außer den Theaterstücken - für 75000 Rubel abtrat. Zu seinem Freundeskreis zählten auch Gorki und Tolstoj. Seine damals als unheilbar geltende Krankheit ließ sich nicht aufhalten. 1904 reiste Tschechow mit seiner Frau auf Rat verschiedener russischer Ärzte nach Deutschland in den Schwarzwald-Kurort Badenweiler, aber sein ohnehin schwacher Gesundheitszustand war nicht mehr aufrecht zu erhalten. Er verstarb aufgrund eines Herzschwächeanfalls am 02. Juli 1904. Tschechow wurde per Eisenbahn nach Moskau überführt und am 22. Juli 1904 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung neben seinem Vater auf dem Neujungfrauenkloster-Friedhof beigesetzt. Der Sprecher Friedrich Frieden verschafft mit seinem außergewöhnlichen Sprach-, Rhythmik-, Tempo-, und Authentizitätsstil der Literatur von Anton Tschechow gelebten Ausdruck.