Das Auge des Apoll - Gerd Köster liest Pater Brown, Band 32 (Ungekürzt)
Gilbert Keith Chesterton
Band 32 der "Gerd Köster liest Pater Brown"-Reihe.
Pauline Stacey, reich und schön, willensstark und selbstbestimmt, trifft nach einem kurzen Flug auf den Grund eines Aufzugsschachtes auf. Draußen, an der Wand des Hochbaus, blickt die güldene Nachbildung eines menschlichen Auges hinab auf die Londoner Straßen, hinab auf einen kleinen Priester, der - ungeachtet des Treibens um in herum - unverwandt und ein wenig einfältig hinauf blinzelt...
Pater Brown ist englischer, katholischer Pfarrer und sicherlich ein atypischer Detektiv in der Literaturwelt: Er ist unscheinbar und vermittelt oftmals einen eher einfältigen Eindruck. Gerade im Vergleich zum herrischen, charakterstarken Sherlock Holmes, der in Watsons Aufzeichnungen ihrer gemeinsamen Abenteuer viel "Screentime" erhält, wirkt Pater Brown beinahe, aber eben nur beinahe, wie eine Nebenfigur.
In Chestertons Erzählungen stehen der Fall, und vor allem die in ihm verwickelten Personen - Opfer, Täter und Zeugen - im Vordergrund. Und doch: Die Figur des Pater Browns schafft es auch ganz ohne aufdringlich zu sein, im Gedächtnis zu bleiben, Charakter und Wiedererkennungswert zu beweisen. Wir sind deshalb überzeugt, dass diese Reihe auch bei vielen Sherlock-Holmes-Fans Anklang finden wird und, dass die Stärke der literarischen Figur Pater Brown eben genau in seinem "Anderssein" liegt, die ihn zur Kontrastfigur zu literarischen Meisterdetektiven wie Sherlock Holmes macht.